gewidmet Paul Brunton





Dienstag, 12. Juli 2011

Ist Sensitivität meßbar?

Das Problem der sogenannten Parapsychologie als inzwischen anerkannte Studiendisziplin liegt darin, daß sie mit Mitteln der klassischen materialistischen Wissenschaften operiert, um Ergebnisse zu erzielen, die am Ende verifizierbar sein sollen.
Bereits Rhine und seine Mitarbeiter beschränkten sich von daher auf verschiedene Tests, die bestenfalls etwas über die Quantität der Sensitivität der Probanden aussagen konnten, nie über die Qualität.
Als ich damals nach meinen beides Out-of-Body-Expierienses plötzlich mit einer so starken Sensitivität geschlagen wurde, die ich nie für möglich hielt, stieß ich auch auf den Zener-Karten-Test und war verblüfft: Meine Spitzenleistung lag bei über 70%, die höchste Serie von richtigen Voraussagen bei 14 Karten in Folge .
Das Ergebnis stellte alle Probanden der parapsychologischen Institute in den Schatten. - Aber ich konnte nichts damit anfangen, meine Hellsichtigkeit hielt sich in Grenzen und mein Präkognitionsvermögen beschränkte sich auf tausend unwichtige Dinge, beide Fähigkeiten ließen sich obendrein nicht kontrollieren.
Heute glaube ich, das Problem liegt in der Auswertungsmethode des Testes. Es wird ein Mittelwert (20% oder 1:5 Karten) festgelegt, der der Logik der Wahrscheinlichkeitsrechnung, also der klassischen Mathematik, entspricht. Bereits dies scheint unkorrekt, haben wir es doch mit paranormalen Phänomenen zu tun, die - zumindest nach heutigem Forschungsstand - nicht in Einklang mit den Naturgesetzen zu stehen scheinen, noch weniger mit der Logik der abstrakten Mathematik.
Eine hohe Signifikanz bei diesem und ähnlichen Tests sagt also über die wahre Sensitivität des Probanden in etwa soviel aus wie der exakt gemessene Umfang eines Apfels über dessen Geschmack.
Hinzu kommt, daß man nicht weiß, wie die überdurchschnittlich hohen Trefferzahlen zustande kommen, Hellsehen, Präkognition, Telekinese oder Telepathie. Macht man den Test am Rechner (der interessierte Leser findet ihn z.B. hier), so scheidet letzteres zwar aus, es bleibt aber die Frage offen, beeinflusse ich den Computer, daß er die von mir gewählte Karte erscheinen läßt (Telekinese), oder erkenne ich die von ihm durch Zufall ausgesuchte Karte (Hellsehen)?
Dennoch bringt uns der Zener-Karten-Test um eine Erfahrung weiter. - Bevor ich dies schrieb, machte ich seit Jahren einen quasi Kontrolltest, das Ergebnis lag bei 29%, ein Wert, der für mich heute (11 Jahre nach meinen OOBE) normal ist. Die Erfahrung ist diese: Je mehr ich mich auf die Karten konzentriere, desto weniger Treffer erhalte ich, je mehr es gelingt, das Bewußtsein auszuschalten (ich telefoniere z.B. nebenher), desto höher wird die Übereinstimmungsquote. D.h. NICHT unser Bewußtsein, unser UNBEWUSSTES trifft die richtige Voraussage. Anhand des Zener-Karten-Testes kann also jeder erfahren oder überprüfen, daß uns unser rationales Bewußtsein von der Entfaltung der Sensitivität abhält.

Montag, 4. Juli 2011

"In früher Kindheit sind alle Menschen sensitiv." - Untermauert die seriöse Forschung unsere These?

Ian Stevenson gilt zu Recht als Begründer der wissenschaftlichen Reinkarnationsforschung. Stevensons Forschungsmethoden folgen strengsten Kriterien der Naturwissenschaft, seine Seriösität ist ebenso wenig anzuzweifeln, wie es seine Ergebnisse sind.
Die Frage ist lediglich, wie sind diese zu interpretieren?
Im Gegensatz zur Euphorie seiner Epigonen (Trutz Hardo z.B.) hat Ian Stevenson nie behauptet, Reinkarnation bewiesen zu haben, sein Kommentar ist dieser - und deckt sich damit haargenau mit meinen Schußfolgerungen, zu den verrückten Geschichten, die ich zum Thema erlebte (siehe vorerst: http://derschoenefallde.blogspot.com/2009/10/wie-ich-meine-hinrichtung-erlebte.html und http://derschoenefallde.blogspot.com/2009/11/erinnerungen-alexandria.html ): Die von ihm untersuchten ca. 2000 Fälle des konkret verifizierbaren spontanen Sicherinnerns von Kindern an frühere Leben legen - nach heutigem Wissensstand - den Gedanken an Reinkarnation nahe.
Ob und in welcher Form Reinkarnation wirklich beweisbar ist, ist weder mein Thema noch für dieses relevant. Denn alle Fallstudien, die Ian Stevenson veröffentlicht hat, lassen sich m.M. auch mit Besessenheit (in der Form, die Carl Wickland u.a. heilten) erklären. Hier liegt die Schwäche seiner Untersuchungsbeschränkung auf Kinder, in (fast) allen geschilderten Fällen lagen zwischen dem Tod der Person, an die sich Stevensons Forschungsobjekte erinnerten, und ihrer (Wieder-)Geburt nur wenig Jahre oder gar Monate, ihr Sterben geschah traumatisch (Unfall, Mord), was - nach all meinen Erfahrungen - die Verstorbenen irritiert u.U. als sogenannte Geister zurück läßt...- Stevensons Versuchspersonen erfüllten also mehr oder minder alle die Voraussetzung, Wirtskörper für Freie Individualitäten zu sein.
Es gibt noch andere (kompliziertere) Hypothesen, die die Phänomene, die Ian Stevenson beschreibt, erklären können, indes keine, die auf dem naiven Glauben des Materialistischen Reduktionsmus basiert.
Und somit ist festzuhalten, daß diese sich an frühere Leben erinnernden Kinder, egal wie dies zu interpretieren ist, über ein höheres Maß an Sensitivität verfügen als die Erwachsenen.
Noch etwas fällt auf, die von Ian Stevenson gesammelten und untersuchten Fälle entstammen zu sicher (ich habe nicht nachgerechnet) 90% einer reinkarnationsgläubigen Umwelt. Allerdings herrscht hier Großteils der (Aber-)Glaube vor, Kinder, die sich an frühere Leben erinnern, sterben jung. Entsprechend drastisch sind die Versuche, diese zu unterbinden, so, das Verschließen des Mundes mit Steinen... Dies und die quasi alltägliche Glaubensgewißheit von Hindi, Buddhisten oder auch Eskimos an ihre Realität Reinkarnation legen nahe, daß die tatsächlichen Fälle des spontanen Sicherinnerns an frühere Leben bei Vorschulkindern dieser Religionsgebiete um ein vielfaches höher ist als es die Forschungsberichte Ian Stevensons vermuten lassen...
Und damit kommen wie zu einer neuen Fragestellung:
Bestimmt die Kultur, das religiöse und soziale Umfeld die Ausdruckweise der Sensitivität?
Wie schlägt sich dies auf unsere Aufgabenstellung nieder, einen Weg zu finden, die verschlossene Quelle der Sensitivität des Menschen der sogenannten Zivilisation zu öffnen? 

Samstag, 2. Juli 2011

Wie entsteht Sensitivität?

Unter Sensitivität verstehe ich die Fähigkeit des Menschen folgende Phänomene zu erfahren:
I. Hellsehen
II. Voraussehen (Visionen, Präkognition)
III. Telepathie (aktive wie passive)
IV. Telekinese (oder Psychokinese)
V. Sichtung von oder Kontakt zu materiell nicht verifizierbaren Wesen
a. UFOs
b. Marien- und andere Heiligenerscheinungen
c. (Körper-)freie Individualitäten (sogenannte Geister)
VI. Reinkarnationsphänomene
a. Deja-vues
b. Spontanes Erinnern an frühere Leben
c. Begegnungen mit Menschen aus diesen und (gegenseitiges) Wiedererkennen
VII. Das Sehen von Energien und deren Interaktion (fälschlich Auralesen genannt)
VIII. Das ungewollte Verlassen des Körpers (Out of Body Experience), das zumeist mit Sterbeerfahrungen (ungenau Nahtoderlebnis; denn wir wissen nicht, ob derjenige, der die von Moody u.a. beschriebenen Erfahrungen erlebte, dem Tode de facto nahe war, da er zurück ins Leben geholt oder entlassen wurde) verbunden ist...
IX. Der Verkehr in verschiendenen Welten oder Realitäten (wie es z.B. Castaneda treffend beschreibt)

Diese Auflistung ist unvollständig, den ganzen Bereich Spiritismus klammere ich aus, weil ich das Zitieren von angeblich Toten für Scharlatanerie halte, die nichts mit wahrer Sensitivität zu tun hat.
Alle diese Phänomene habe ich selbst erlebt, mit Ausnahme von Sterbeerfahrungen und Marien-/Heiligenscheinungen, die ich aber lediglich als eine andere Interpretation (oder Erscheinungsform) von UFOs (die m.M. nichts mit Außerirdischen zu tun haben, vgl. C.G. Jung und Jacques Vallee) und Geistern (mit denen ich seit frühester Kindheit vertraut bin und über die noch viel geschrieben werden wird, nur soviel vorab: Die Identifikation von freien Individualitäten mit den Seelen Verstorbener halte ich für...zumindest gewagt) beurteilen möchte (vgl. nochmal Jacques Vallee).

These 1: Alle benannten Phänomene besitzen eine einzige Quelle. Diese ist die natürliche Sensitivität des Menschen (und der Tiere), die in der heutigen Zeit durch die Dominanz des Alltagsbewußtseins zumeist verschüttet ist.

These 2: In früher Kindheit sind alle Menschen sensitiv. Bis zum 6. Lebensjahr wird die Quelle der Sensitivität durch das Alltagsbewußtsein bei ca. 95% der Mitglieder sogenannter zivilisierter Völker verschüttet bzw. verschlossen.

Wie also entsteht Sensitivität?
Oder besser:
Wie kann man die verschlossene Quelle unserer Sensitivität wieder zum Sprudeln bringen?

Irgendwann im Alter von vielleicht drei Jahren merkte ich, daß kein anderer (nicht einmal meine Mutter) die Wesen sah, mit denen ich mitunter munter kommunizierte, ja, mehr noch, sie glaubten mir nicht, fielen (speziell meine Mutter als meine wichtigste Bezugsperson) vielmehr in hysterische Angst, wenn ich sie z.B. auf die Schreie zu Tode Gefolterten hinwies, die ich hinter den Mauern des ehemaligen GeStaPo-Gebäudes beim Vorbeigehen vernahm...
(Ich werde meine Kindheitserinnerungen vielleicht später einmal ausführlich schildern.) Irgendwann - ich war sechs und eingeschult - wollte ich nur eines, ich wollte diese schrecklichen Dinge nicht mehr erleben. Was nütze das Voraussehen von (vor allem Brand-)katastrophen, wenn ich sie nicht verhindern konnte... Ich wollte normal werden. Ich ignorierte die Geister, ich erklärte Präkognition und Hellsehen zu dummen Zufällen. Mit sieben Jahren war ich clean & blieb es erst einmal für zwei Jahrzehnte. Ja, ich legte mir einen zynischen Agnostizismus zu, hielt und bezeichnete bei Bedarf jeden für einen Idioten, der auch nur wagte, an irgendetwas Übersinnliches zu glauben...
Was wäre passiert, wenn ich mit 3, 4 oder noch 6 Jahren auf verständnisvolle Ohren gestoßen wäre, die mir meine Unnormalität hätten erklären können?
Dazu vielleicht später. Fragen wir, haben meine Erfahrungen eine gewisse Allgemeingültigkeit?

These 3: Unsere Sozialisierung verschüttet die Quelle der Sensitivität.

Möglicherweise (so auch Gurdjieff in anderem Zusammenhang) fordert unser Alltagsbewußtsein, die Schule, die Familie, die Umwelt, der Kampf schließlich um unsere materielle Existenz zuviel Energie, die von der Entfaltung der Sensitivität abgezogen wird. Denn heute wundern mich nicht mehr die, in früheren und anderen Kulturen normalen Fähigkeiten, die ich als Kind (und später zum Glück - ??? - wieder) besaß, sondern viel mehr, daß ich mich so schnell und reibungslos meiner Umwelt anpassen konnte. Und dies so sehr, daß ich für nahezu 4 Jahrzehnte (genau gesagt bis zum 16. Dezember 1999; auch dazu vielleicht ein anderes Mal) alle Kindheitserinnerungen meine Sensitivität betreffend "vergaß"!

Eine weitere Frage ist die: Kann man das, was oben über die Entwicklung des Menschen gesagt wurde auf die der Menschheit übertragen?
Noch im Mittelalter spürten die Menschen i.d.R. das Nahen ihres Todes und konnten sich entsprechend darauf vorbereiten, bei sogenannten Naturvölkern soll es heute noch so sein. Im alten Ägypten wie im alten China wurden mitteln verschiedener Formen von Energieheilung Krankheiten beseitigt, die die heutige Schulmedizin nicht in den Griff bekommt... Die Pyramiden (auch jene in Südamerika) waren möglicherweise Kraftzentren zum Aufladen der Sensitivität...
Diese Auflistung kann quasi ad infinitum weitergeführt werden. Wichtig ist, daß das, was heute - wenn nicht gar geleugnet - als Ausnahme gilt, in diesen alten Kulturen die Regel war.
Sinkt also die kollektive Sensitivität mit der fortschreitenden Entwicklung der Gesellschaft oder besser dessen, was wir Zivilisation nennen?
Verführt uns vielleicht das immer mehr, um das Alltagsleben zu bewältigen, Ballast aufnehmende Alltagsbewußtsein zur Faulheit und Abgestumpftheit (Gurdjieff) gegenüber der Entfaltung unseres sogenannten 6.Sinnes?
Wenn dies stimmt, wo wäre anzusetzen, um die Sensitivität wieder zu gewinnen?
Oder brauchen wir sie heute nicht mehr?
Depressionen, Neurosen, Psychosen...der Verlust des Lebenssinns ganzer Generationen und der damit verbundene Werteverfall, der eher zur Degeneration des Menschen führt als zu seiner Vervollkommnung, legt das Gegenteil nahe.
Es ist - und fällt auch mir heute noch immer verdammt - schwer, den unseligen primitiven (und überheblichen) Fortschrittsglauben abzulegen, der uns vorgaukelt, wir wären den alten Chinesen, Ägyptern...oder Schamanen überlegen.

Aus welchen Quellen können wir schöpfen, um unsere vergessene Sensitivität wieder zu finden?

I. Die sogenannten Naturvölker haben sie im stärkerem Maße bewahrt als die anderen (Schamanen, Geistheiler, Regentänzer...etc.).
II. Ca. 70% (Schätzung) jener, die eine Sterbeerfahrung (NDE) hatten, sind danach für bis zu drei Jahren im höchstem Maße sensitiv.
III. Gleiches trifft für (zumindest spontane) Out-of-Body Erlebnisse OHNE NDE zu, als deren Auslöser (bei mir zumindest) traumatisierender Stress (was man sich darunter vorstellen muß, wird später erläutert werden; siehe auch C.G. Jung) gelten kann.
Somit ist zu vermuten, daß nicht das NDE der Auslöser gesteigerter Sensitivität ist sondern das OBE.
IV. Traumatische existentielle Krisen (z.B. Telepathie oder Telekinese im Moment des Sterbens; Entwicklung des 6.Sinnes in Gefahrensituationen).
V. Schwere Krankheiten.
VI. Drogen (Mescalin, LSD, Peyote...).

Interessanterweise gehören IV., V. und vor allem II. (der alte Mensch stirbt, wird i.d.R. zerstückelt, erneut zusammengesetzt und eben als Schamane neu - wieder- - geboren) zur Initiation des Schamanen in fast allen Kulturen von Südamerika über Sibirien bis Korea...
Das pro oder contra von Drogen kann ich nicht beurteilen, da mir einschlägige Erfahrungen fehlen (Es gibt dazu gute Literatur, zuerst wohl die Schriften von Stanislaw Grof, der Klassiker Castaneda ist diesbezüglich eher mit Vorsicht zu genießen).
Fest zu stehen scheint, daß die unter Drogen gewonnene Freisetzung der Sensitivität chaotisch zu nennen ist, was zur wichtigsten Frage des Komplexes überleitet:
Was nützt mir eine hohe Sensitivität, wenn ich sie nicht kontrolliert anwenden kann?

Und damit als Letztes für diese heutige Einführung in das Thema: Wenn es nach all dem hier kurz Angedachten mir oder jemand anderem gelingen sollte, gehbare (Es gibt auch andere, gefährliche!) Wege zu entwickeln, die jene 95% einschlagen können, die ihre angeborene Sensitivität spätestens bei ihrer Einschulung vergaßen, so muß dafür gesorgt sein, daß diese kontrollierbar bleibt. Und das scheint mir die schwierigere der beiden Aufgaben zu sein.